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· IAB-Studie

Homeoffice: Zwei Drittel der Betriebe wollen zum Vorkrisen-Niveau zurück

Bild: © Kateryna - stock.adobe.com

| Von Januar bis Ende Juni 2021 waren Unternehmen in der Pflicht, Homeoffice anzubieten, soweit keine betrieblichen Gründe dagegensprechen. Noch im Juli boten die Hälfte aller Betriebe zumindest in Teilen mobiles Arbeiten an, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Aktuell sind zwei Drittel der Betriebe dabei, das mobile Arbeiten auf das Vorkrisenniveau zurückzufahren. Doch Arbeitnehmer fordern mobiles Arbeiten als Flexibilisierungsmodell. In Anbetracht des Fachkräftemangels sind das Argumente, die nicht ungehört bleiben sollten. |

 

Die Pläne der Chefs zur mobilen Arbeit weisen für die Zeit nach der Pandemie in sehr unterschiedliche Richtungen. Eine im Juli durchgeführte repräsentative Betriebsbefragung des IAB zeigt:

 

  • Zwei Drittel der Betriebe wollen Homeoffice nur in dem Umfang ermöglichen wie vor der Krise
  • Jeder zehnte Betrieb will das Homeoffice-Angebot unter den Stand vor der Krise zurückfahren
  • Jeder fünfte Betrieb will dagegen die Homeoffice-Option gegenüber dem Vorkrisen-Niveau weiter ausbauen

Ausbau der Homeoffice-Option vor allem in Großbetrieben

„Der Anteil der Betriebe, die die Homeoffice-Option ausbauen wollen, ist bei den Großbetrieben mit über 250 Mitarbeitenden sehr viel höher als bei kleinen und mittleren Betrieben“, erklärt IAB-Forscher Christian Kagerl. So lag dieser Anteil bei Betrieben mit mehr als 250 Mitarbeitenden bei etwa 65 Prozent, bei Betrieben mit 50 bis 249 Mitarbeitenden bei gut 30 Prozent und bei Betrieben mit weniger als 50 Angestellten bei knapp 20 Prozent.

 

Die Pläne der Betriebe zur Zukunft des Homeoffice-Angebots nach der Pandemie sind im Laufe des letzten Jahres größtenteils stabil geblieben. Zu den Gründen, mehr oder weniger Homeoffice als vor der Krise anbieten zu wollen, wurden die Betriebe im Oktober 2020 befragt.

 

  • Arbeitgeber-Argumente für mehr Homeoffice

Betriebe, die zukünftig mehr Homeoffice anbieten wollen als vor der Krise, verweisen vor allem auf diese drei Argumente:

 

  • Flexibilität der Beschäftigten erhöhen
  • Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Positionierung als attraktiver Arbeitgeber
 

Knapp zwei Drittel der Betriebe, die Homeoffice nicht ausbauen oder sogar zurückfahren möchten, gab im Oktober 2020 an, dass sich die Tätigkeiten großer Teile ihrer Beschäftigten nicht wirklich für die Arbeit von zu Hause aus eignen. Gut die Hälfte der Betriebe führte als einen weiteren Hinderungsgrund die erschwerten Bedingungen der Zusammenarbeit auf Distanz an. Betriebe, die angaben, dass die Distanz die Zusammenarbeit erschwert, haben häufiger auch Bedenken, ihre Beschäftigten ungleich zu behandeln. Knapp 40 Prozent der Betriebe gab außerdem an, dass die Unternehmenskultur einer Ausweitung des Homeoffice entgegenstehe.

 

  • Arbeitgeber-Argumente gegen das Homeoffice

Betriebe, die zukünftig weniger Homeoffice anbieten wollen als vor der Krise, verweisen vor allem auf diese drei Argumente:

 

  • Tätigkeit nicht für Homeoffice geeignet
  • Fehlende technische Ausstattung
  • Datenschutz / Datensicherheit
 

In der repräsentativen Betriebsbefragung „Betriebe in der Covid-19-Krise“ werden monatlich etwa 1.500 bis 2.000 Betriebe zum Umgang mit der Corona-Krise befragt.

So wurde Homeoffice während der Pandemie genutzt

Bild: IAB

(JT)

 

Quelle | IAB / PM vom 11.10.2021

Quelle: ID 47731803