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Firmen rechnen mit Einschränkungen des öffentlichen Lebens für weitere 8,5 Monate
| Die deutsche Wirtschaft rechnet wegen Corona mit einer Einschränkung des öffentlichen Lebens für weitere 8,5 Monate. Das ist das Ergebnis einer Sonderfrage in der Ifo Konjunkturumfrage vom Juli. Die Dienstleister rechnen mit 8,9 Monaten, der Handel mit 8,6 Monaten, der Bau mit 8,2 Monaten und die Industrie mit 7,8 Monaten. |
Vor allem Firmen der Freizeitbranche befürchten längere Einschränkungen von 13,0 Monaten. Künstlerische Tätigkeiten und die Gastronomie erwarten 11,0 Monate. Bei Erziehung und Unterricht werden durchschnittlich 10,0 Monate erwartet. In der Beherbergung rechnen die Unternehmen mit Einschränkungen von rund 9,3 Monaten, Firmen der Lagerei mit weiteren 8,3 Monaten. Die Firmen für Post-, Kurier und Expressdienste erwarten mit durchschnittlich 6,6 Monaten die kürzeste Einschränkung des öffentlichen Lebens.
In der Industrie rechnen die Hersteller von Leder, Lederwaren und Schuhen mit den längsten Einschränkungen von 11,2 Monaten. Die Hersteller von Bekleidung erwarten weitere 9,3 Monate und die Textilhersteller 9,0 Monate. Die Chemie erwartet 8,2 Monate und der Maschinenbau 7,9 Monate. Am niedrigsten ist die Zeit bei den Getränkeherstellern mit 6,4 Monaten.
Der Großhandel rechnet mit 8,4 Monaten, der Einzelhandel mit 8,8 Monaten.
Kurzarbeiter arbeiten im Schnitt 43 Prozent weniger
Bei den Kurzarbeitern in Deutschland beträgt der Arbeitsausfall im Schnitt 43 Prozent. Sie arbeiten also nur 57 Prozent ihrer regulären Arbeitszeit. Das bedeutet für die Gruppe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen Arbeitsausfall von durchgerechnet 7 Prozent, weil dort 17 Prozent Kurzarbeit fahren. Das geht aus exklusiven Ifo-Schätzungen für den Monat Juli hervor, die auf Angaben aus der Konjunkturumfrage des Instituts beruhen. „Der Arbeitsausfall durch Kurzarbeit ist beträchtlich und zeigt, dass die deutsche Wirtschaft in vielen Branchen noch weit entfernt ist von einer Rückkehr zur Normalität“, sagt Ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link.
Im Gastgewerbe beträgt der geschätzte branchenweite Arbeitsausfall sogar 25 Prozent, weil die 42 Prozent Kurzarbeiter einen hohen durchschnittlichen Ausfall von 54 Prozent haben. Überdurchschnittlich hoch ist der Arbeitsausfall auch in der Industrie insgesamt mit 10 Prozent, weil die 33 Prozent Kurzarbeiter einen durchschnittlichen Ausfall von 30 Prozent haben.
Sehr hoch liegt der Ausfall vor allem in der Metallindustrie mit 16 Prozent, weil dort 45 Prozent Kurzarbeiter 34 Prozent durchschnittlichen Ausfall haben. In der Autoindustrie fallen 14 Prozent weg, weil dort 38 Prozent Kurzarbeiter rund 37 Prozent Ausfallzeiten haben, im Maschinenbau mit 12 Prozent, weil die 35 Prozent Kurzarbeiter rund 30 Prozent Ausfall haben, in der Elektrobranche mit10 Prozent, weil die 34 Prozent Kurzarbeiter dort 31 Prozent Ausfallzeit haben.
Hoch ist der Ausfall auch bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit 16 Prozent, weil die 26 Prozent Kurzarbeiter eine besonders große Ausfallzeit von 58 Prozent haben. Rund 11 Millionen Berufstätige in Deutschland kommen für Kurzarbeit nicht in Frage, weil sie Selbständige, Beamte oder Minijobber sind.
(Quelle: Ifo Institut)