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· Bundeswirtschaftsministerium

Wirtschaftsleistung schwächelt, Inflation steigt, Arbeitsmarkt relativ stabil

Bild: © m.mphoto - stock.adobe.com

| Angesichts des andauernden und immer wieder sich verschärfenden Pandemiegeschehens haben sich die konjunkturellen Risiken zuletzt wieder erhöht. Die Bundesregierung erwartet daher, dass die Wirtschaftsleistung im Schlussquartal des Jahres eher schwach ausfallen wird. Auch für das erste Quartal 2022 gibt es keine Entwarnung ‒ im Gegenteil. Seit geraumer Zeit sind und bleiben kontaktintensive Dienstleister hart getroffen. Die 2G-Beschränkungen führen sogar bei der Industrie zu andauernden Engpässen bei Vorleistungsgütern. |

Produktion mit verhaltenem Ausblick

Die Produktion in der Industrie legte im Oktober zunächst zu. Insbesondere in den gewichtigen Bereichen Kfz und -Teile sowie im Maschinenbau gab es Steigerungen. Beide Industriezweige sind seit Monaten besonders von den Knappheiten vor allem bei Halbleitern beeinträchtigt. Die Produktion liegt allerdings weiter unter Vorkrisenniveau. Der Ausblick bleibt verhalten.

Handel bleibt verunsichert

Die Umsätze im Einzelhandel verringerten sich im Oktober erneut leicht, übertrafen ihr Vorkrisenniveau vom Februar 2020 allerdings weiterhin. Angesichts des aktuellen Pandemiegeschehens und hoher Preise sind die privaten Verbraucher und Händler aber zuletzt wieder verunsichert worden.

 

 

Inflation steigt stetig ‒ Entwarnung in Sicht?

Die Inflationsrate erhöhte sich im November auf 5,2 Prozent. Die EZB-Zinspolitik ist für Deutschland wenig erfreulich. Aufgrund von Sonderfaktoren ist die Inflationsrate schon seit Jahresbeginn deutlich erhöht. Zur Jahresmitte hat sie sich erwartungsgemäß wegen der vorübergehenden Senkung der Umsatzsteuersätze zum 01.07.2020 nochmals sprunghaft erhöht. Zwar glaubt die Regierung, dass zu Beginn nächsten Jahres sich der Auftrieb der Verbraucherpreise wieder merklich abschwächen wird, doch viele Ökonomen bleiben da skeptisch.

Arbeitsmarkt stabil, aber Kurzarbeit bleibt wichtig

Auf dem Arbeitsmarkt ist die vierte Welle der Pandemie aktuell nicht durchgeschlagen, die Erholung hält an. Die Arbeitslosigkeit hat sich im November saisonbereinigt erneut reduziert, die Erwerbstätigkeit nahm im Oktober saisonbereinigt weiter zu. Zwar blieb die Kurzarbeit im September nahezu unverändert (0,8 Mio. Personen), allerdings stiegen die Kurzarbeits-Anzeigen zuletzt wieder an.

 

 

Zahl der Insolvenzen etwas unter dem Vorjahr

Im Jahr 2021 dürfte die Zahl der Unternehmensinsolvenzen nochmals niedriger ausfallen als im Vorjahr und damit ein neues Rekordtief erreichen. Von Januar bis September gab es lediglich 10.682 Unternehmensinsolvenzen ‒ 14,5 % weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum; auch im Herbst deutet sich kein größerer Anstieg an. Große Nachholeffekte im kommenden Jahr sind aktuell nicht zu erwarten.

 

(JT)

 

Quelle | PM BMF - Wirtschaftliche Entwicklung, 14.12.2021

Quelle: ID 47903752