· Zufriedenheit am Arbeitsplatz
Mitarbeiterbindung: Kostenlose Getränke reichen nicht …
| In Zeiten des Fachkräftemangels ist es ärgerlich und gelegentlich auch vermeidbar, einen guten Mitarbeiter zu verlieren. Es lohnt daher, sich mit dem Thema Mitarbeiterbindung auseinanderzusetzen. Zwei aktuelle Untersuchungen zeigen einerseits, welche Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung besonders häufig getroffen werden, andererseits aber auch, was sich viele Mitarbeiter wünschen. Kostenlose Getränke am Arbeitsplatz dürften alleine jedenfalls nicht ausreichen, um das Personal zu halten. |
Umfrage zeigt die verbreitetsten Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung
Die verbreitetste Maßnahme zur Mitarbeiterbindung ist tatsächlich die kostenfreie Getränkeversorgung, die in 92 Prozent der Unternehmen angeboten wird. Dies hat eine Umfrage unter 856 Geschäftsführern und Personalverantwortlichen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben. Bei der für die Gesamtwirtschaft repräsentativen Umfrage ging es darum, welche Maßnahmen die Unternehmen ergreifen, um neue Mitarbeiter für Ihr Unternehmen zu gewinnen und diese langfristig zu binden.
Besonders verbreitet sind neben den freien Getränken auch Gleitzeitarbeit (71 Prozent), Weiterbildung (69 Prozent) und die Zurverfügungstellung von Smartphone, Tablet oder Notebook der neuesten Generation (55 Prozent). Eher selten werden Maßnahmen zur Kinderbetreuung (8 Prozent) oder die Zahlung von überdurchschnittlichen Gehältern (9 Prozent) eingesetzt.
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Gehalt ist den Deutschen wichtig, aber nicht alles
Es stellt sich die Frage, ob beliebtesten Maßnahmen auch den größten Wünschen der Mitarbeitern entsprechen und damit effektiv sein können. Die Ergebnisse einer Studie, für die über 4.000 Arbeitnehmer aus größeren Unternehmen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den USA befragt wurden, lassen Zweifel daran berechtigt erscheinen.
Nach der Untersuchung im Auftrag des US-Softwareproduzenten Wrike steht bei den deutschen Arbeitnehmern im Ranking der wichtigsten Faktoren für das Glücksgefühl im Job das Gehalt ganz oben. Schon auf dem zweiten Platz des sogenannten „Happiness Index“ folgt der Wunsch, einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen.
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Deutsche wechseln seltener in schlechter bezahlte Jobs
Dennoch schauen die Arbeitnehmer in Deutschland eher auf das Geld als dies in den anderen untersuchten Ländern der Fall ist. So haben 58 Prozent der US-Amerikaner und 54 Prozent der Briten schon einmal das Glück über das Gehalt gestellt: Sie sind in eine Stelle gewechselt, die weniger Geld brachte, aber insgesamt glücklicher machte. In Deutschland liegt der Anteil derjenigen, die so einen Schritt schon einmal vollzogen haben, nur bei 29 Prozent, in Frankreich bei 32 Prozent.
Je unglücklicher im Job, desto stärker die Forderung nach mehr Geld
Ein weiteres Ergebnis des Happiness Index ist, dass die Bedeutung des Gehalts mit steigender Zufriedenheit der Mitarbeiter sinkt. Auf die Frage, welche Extraleistungen des Arbeitgebers für die Zufriedenheit am wichtigsten sind, antworteten 47 Prozent der Befragten aus Deutschland, die sich zuvor als „unglücklich“ im Job bezeichnet hatten, dass sie keine Extras, sondern mehr Geld wollten. Unter denjenigen Arbeitnehmern, die „sehr zufrieden“ sind, fokussieren sich nur 18 Prozent auf eine Gehaltserhöhung. Die Gruppe der Zufriedenen legt hingegen Wert auf Extras wie Firmenevents, ein kostenloses Mittagessen und Annehmlichkeiten wie beispielsweise ein firmeneigenes Fitness-Studio.
FAZIT | Zumindest im Ranking des Happiness-Index sucht man die kostenlosen Getränke vergebens. Der Softwareproduzent Wrike kommt als Auftraggeber der Studie zu dem Fazit, dass traditionelle Zusatzleistungen am Arbeitsplatz an Attraktivität verlieren. Für Unternehmen sei es wichtig, in das Glück seiner Mitarbeiter zu investieren. Diese suchten eine Karriere, die sie erfüllt, sich bezahlt macht und ausreichend Zeit gibt, um wieder Energie zu tanken. |
(BK, mit PM Bitkom und Wrike Blog)