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  • 31.08.2007 | Akute Otitis media

    Zunächst abzuwarten ist eine gute Option, aber schwer umzusetzen

    Bei ausgewählten Kindern mit akuter Otitis media zunächst abzuwarten, bevor Antibiotika verschrieben werden, wird von pädiatrischen Fachgesellschaften mehr und mehr propagiert. Bei vielen Kindern verschwinden die Beschwerden nach zwei bis drei Tagen bei alleiniger symptomatischer Behandlung, wie eine neue Studie bei 223 Kindern mit akuter Otitis media bestätigt. Das Problem: Eltern können sich mit der abwartenden Strategie nur schwer anfreunden. 

     

    In der Studie wurde die Hälfte der Eltern angewiesen, ihre Kinder in den ersten zwei bis drei Tagen symptomatisch mit Analgetika zu behandeln und wieder zum Arzt zu gehen, wenn sich die Beschwerden nicht besserten. Bei 80 Prozent der Kinder aus dieser Gruppe konnte auf Antibiotika verzichtet werden. In der Vergleichsgruppe, in der die Eltern bereits beim ersten Praxisbesuch ein Antibiotikarezept erhielten, das sie bei Bedarf einlösen sollten, wurden nur bei der Hälfte der Kinder keine Antibiotika eingesetzt. Die Eltern aus beiden Gruppen waren mit der Behandlung sehr zufrieden, berichtete Dr. Jenniver Chao aus New York bei einem Pädiaterkongress in Toronto/Kanada. Aber nur gut 60 Prozent der Eltern aus beiden Gruppen sagten, dass sie bei einer erneuten Mittelohrentzündung ihre Kindes die abwartende Strategie bevorzugen würden. 

    Nur 15 Prozent der Pädiater behandelten abwartend

    Probleme bei der Umsetzung der abwartenden Strategie verdeutlichen auch die Ergebnisse einer Fragebogenaktion in den USA bei 299 Pädiatern. Mehr als 80 Prozent der Ärzte gaben an, dass sie die beobachtende Behandlungsstrategie ohne sofortige Antibiotikagabe bei Kindern mit akuter Otitis media für sinnvoll hielten. Aber die Befragten hatten nur 15 Prozent ihrer Patienten mit Otitis media in den vergangenen drei Monaten tatsächlich nach der abwartenden Strategie behandelt. Die häufigsten Gründe dafür: Eltern wollten diese Vorgehensweise nicht oder es erschien schwierig, die Kinder engmaschig kontrollieren zu können.  

     

    Quelle

    • Jahrestagung der Pediatric Academic Societies (PAS), 5.-8. Mai 2007, Toronto, Abstract 7125.3, Dr. Jennifer Chao, New York