27.09.2010 | Akutes Nierenversagen
Albuminurie und eGFR sind unabhängige Risikofaktoren für akute Nierenschäden
Nicht nur die glomeruläre Filtrationsrate (eGFR), sondern auch die Höhe der Albuminausscheidung ist ein unabhängiger Risikofaktor für ein akutes Nierenversagen (ANI). Das haben US-Wissenschaftler in einer Kohortenstudie bei 11.200 Erwachsenen zwischen 45 und 64 Jahren nachgewiesen, die über im Mittel acht Jahre regelmäßig untersucht wurden. Im Studienverlauf wurden knapp drei Prozent der Teilnehmer wegen eines ANI hospitalisiert (vier Ereignisse pro 1.000 Personenjahre). Wie die Autoren berichten, nahm das ANI-Risiko linear mit der Albuminausscheidung im Urin zu. Im Vergleich zu Personen mit einem Albumin-Kreatinin-Verhältnis (ACR) < 10 mg/g war das ANI-Risiko bei Personen mit ACR-Werten zwischen 11 und 29 mg/g, 30 bis 299 mg/g sowie 300 mg/g und mehr um das 1,9-, 2,2- und 4,8-fache erhöht. Auch ein Abfall der eGFR unter 75 ml/min korrelierte direkt mit dem ANI-Risiko. Mit jeder weiteren Verschlechterung der eGFR um 15 ml/min erhöhte sich das ANI-Risiko um das 1,5- bis zu 7-fache.
Quelle
- Coresh J et al.: Albuminuria and Estimated Glomerular Filtration Rate Independently Associate with Acute Kidney Injury. J Am Soc Nephrol 2010, published online 29 July