30.11.2009 | Ambulant erworbene Pneumonie (CAP)
Entzündungsmarker liefern frühe Hinweise, ob ein Therapieversagen droht
Bei hospitalisierten Patienten mit ambulant erworbenen Pneumonien (CAP) ist ein ungenügendes Ansprechen auf die Therapie ein ernst zu nehmendes Problem, wie ein aktueller Literatur-Review verdeutlicht. Ob es zum Therapieversagen kommt, hängt vom initialen Schweregrad der Infektion ab, von Komorbiditäten, dem auslösenden Mikroorganismus und dem gewählten Antibiotikum. Hohe Entzündungsmarker im Serum können auf die Gefahr hinweisen.
Laut Studiendaten kommt es bei 2,4 bis 31 Prozent der hospitalisierten CAP-Patienten zum frühzeitigen Therapieversagen (innerhalb der ersten 72 Stunden nach Therapiebeginn) und bei 3,9 bis elf Prozent der Patienten zum späten Therapieversagen. Üblicherweise wird damit das Nichtansprechen auf die Therapie oder eine Verschlechterung des klinischen Zustands bezeichnet, hervorgerufen zum Beispiel aufgrund hämodynamischer Probleme, Beatmungspflicht, radiologischer Progression oder Auftreten neuer Infektionsherde. Die Folgen eines Therapieversagens sind beträchtlich: Der Klinikaufenthalt der betroffenen Patienten ist deutlich verlängert (13,4 vs. 9,6 Tage), die Komplikations- (24 vs. 58 Prozent) und Mortalitätsraten (27 vs. 4 Prozent, 12 vs. 4,4 Prozent) sind deutlich erhöht.
Risikofaktoren für ein frühes wie auch spätes Therapieversagen sind unter anderem ein hoher Schweregrad der Erkrankung bei Klinikeinlieferung, eine multilobäre Pneumonie, Pleuraerguss, Lungenkavernen, eine Leukopenie, Lebererkrankungen sowie eine durch Legionellen oder gram-negative Erreger ausgelöste Pneumonie. Ein Therapiebeginn mit einem Fluorchinolon war mit einem um 50 Prozent verringerten und eine Influenza-Impfung mit einem sogar um 70 Prozent verringerten Risiko für ein Therapieversagen verbunden. Ebenfalls positiv wirkte sich eine gleichzeitig bestehende COPD aus, möglicherweise aufgrund einer Steroidtherapie.
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