30.06.2009 | Antidiabetika
DPP-4-Hemmer: Gefahr für Pankreas?
Es gibt bisher kaum Daten zur langfristigen Sicherheit von Antidiabetika, die über das Hormon GLP (Glucagon-like Peptide)-1 wirken. Nun zeigen Tierexperimente: DPP (Dipeptidyl-Peptidase)-4-Hemmer, welche die Wirkung von GLP-1 verstärken, könnten eine unerwünschte Wirkung auf das exokrine Pankreas haben. Dies könnte bei langfristiger Therapie das Risiko für Pankreatitiden und für Bauchspeicheldrüsen-Krebs erhöhen, vermuten die Forscher. Ratten zeigten unter Sitagliptin abnorme Zellteilungsraten im exokrinen Pankreas, einige entwickelten eine duktale Metaplasie, ein Tier eine Pankreatitis. In Kombination mit Metformin zeigten sich positive Effekte von Sitagliptin auf das endokrine Pankreas: Die Funktion und Masse der Betazellen sowie die Insulinsensitivität verbesserten sich. Auch für das GLP-1-Analogon Exenatide wird ein Zusammenhang mit Pankreatitiden diskutiert.
Quelle
- Matveyenko AV et al.: Beneficial Endocrine but adverse Exocrine effects of Sitagliptin in the HIP rat model of Type 2 Diabetes, interactions with Metformin. Diabetes 2009, published online April 29