23.01.2008 | Arzneimitteltherapie
Pro 100 Verschreibungen kommt es zu mehr als einem Fehler
Eine bundesweite Erhebung in deutschen Apotheken im Jahr 2005 hat bestätigt, dass vermeidbare Probleme bei der Arzneimitteltherapie, zum Beispiel aufgrund fehlerhafter Verschreibungen oder unzureichender Beratungen der Patienten, nicht selten sind: Pro 100 Verschreibungen wurden bei der Aktion 1,16 DRP (drug related problems) festgestellt.
An der Erhebung nahmen 1.146 von 21.500 angeschriebenen Apotheken teil. Alle Apotheken dokumentierten während einer Woche im Zeitraum Februar bis März 2005 Probleme im Zusammenhang mit der Arzneimitteltherapie, insgesamt 10.427 Ereignisse – dies entspricht einer Häufigkeit von 9,1 DRP pro Apotheke pro Woche. In neun von zehn Fällen lagen Probleme mit Rezepten vor, wobei es sich in der Regel um verschreibungspflichtige Medikamente handelte.
Den größten Anteil an den DRP hatten Medikamenten-Interaktionen (8,6 Prozent), vor allem bei Verschreibungen von NSAR, Herz-Kreislauf-Medikamenten, Insulin und Insulin-Analoga. Auf den nächsten Plätzen folgten unvollständige oder unleserliche Verschreibungen (8,3 Prozent), das Medikament war nicht auf dem Markt (8,2 Prozent), der Patient kannte die Dosis (6,7 Prozent) oder die Art der Anwendung des Medikamentes nicht (4,6 Prozent) oder es lagen falsche Angaben auf dem Rezept vor. Lieferprobleme machten 3,7 Prozent der DRP aus, unerwünschte Wirkungen lagen in 2,1 Prozent vor. Die Studie macht auch deutlich, dass die meisten Probleme unnötig waren. Zu mehr als 80 Prozent konnten sie vom Apotheker im Gespräch mit dem Patienten oder nach Rücksprache mit dem Arzt rasch gelöst werden.
Hintergrund
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