28.09.2007 | Arzneimittelzwischenfälle

Zahl schwerer Nebenwirkungen hat sich in USA fast verdreifacht

Die Zahl schwerer Arzneimittelzwischenfälle und Todesfälle durch Medikamente nimmt zu. In den USA hat sich die Zahl der gemeldeten Medikamenten-induzierten schwerwiegenden Komplikationen pro Jahr zwischen 1998 und 2005 fast verdreifacht. Die Zahl schwerer Medikamentennebenwirkungen stieg von 34.966 im Jahr 1998 auf 89.842 im Jahr 2005 und die Zahl der Todesfälle durch Medikamente von 5.519 auf 15.107. Zu berücksichtigen ist, dass es sich nur um die gemeldeten Zwischenfälle handelt, die Dunkelziffer ist vermutlich hoch. Zwar hat im Beobachtungszeitraum auch die Zahl der Verschreibungen zugenommen, aber die Zahl der Komplikationen ist viermal stärker gestiegen. Insgesamt wurden 1.489 Medikamente als Auslöser von Komplikationen identifiziert; davon verursachten 298 Medikamente 87 Prozent aller Ereignisse. 

In Deutschland werden dem Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) jährlich zwischen 15.000 und 17.000 schwerwiegende Nebenwirkungen durch Medikamente gemeldet, Tendenz ebenfalls steigend. Dazu zählen 1.200 bis 1.400 tödliche Komplikationen. 

Quelle

–> Furberg C et al.: Serious Adverse Drug Events Reported to the Food and Drug Administration, 1998-2005. Arch Intern Med. 2007;167:1752-1759 

–> archinte.ama-assn.org/cgi/content/abstract/167/16/1752