22.01.2010 | Bluttransfusionen
Lebensbedrohliche Transfusionsreaktion könnte bald der Vergangenheit angehören
Das TRALI-Syndrom (Transfusions-assoziierte akute Lungeninsuffizienz) ist eine lebensbedrohliche, wenig bekannte Transfusionskomplikation. Charakteristisch ist eine akute Atemnot während oder kurz nach der Transfusion mit einem nicht-kardiogenen Lungenödem. Ursache der TRALI-Reaktion sind Antikörper im Blut des Spenders, die an Granulozyten im Blut des Empfängers binden, zur Verklumpung der Leukozyten und zur Verstopfung der feinen Lungenkapillaren führen. Greifswalder Wissenschaftlern und einer Arbeitsgruppe des DRK-Blutspendedienstes West ist es nun gelungen, die Zielstruktur der Antikörper auf den Granulozyten zu identifizieren und dieses Protein gentechnisch mit Hilfe von Bakterien in großen Mengen herzustellen. Demnächst sollen so Blutspender präventiv auf die gefährlichen TRALI-Antikörper getestet werden können.
Quelle
- Greinacher A et al.: Characterization of the human neutrophil alloantigen-3a. Nature Medicine 2009, published online 27 December