21.02.2008 | Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Mycobakterium tuberculosis begünstigt womöglich Morbus Crohn
Mycobacterium paratuberculosis, das wahrscheinlich über Milchprodukte aufgenommen und häufig in Darmzellen von Patienten mit Morbus Crohn gefunden wird, ist möglicherweise an der Entstehung der Erkrankung beteiligt. Britische Forscher fanden heraus, dass das Bakterium einen Zucker freisetzt, der Makrophagen daran hindert, in den Körper eingedrungene Bakterien abzutöten. Diese können sich dann übermäßig vermehren und unterhalten womöglich den Entzündungsprozess. Außerdem konnten die Wissenschaftler zeigen, dass M. paratuberculosis die Bildung des Antikörpers ASCA (anti-Saccharomyces cerevisea-Antikörper) triggert, der bei zwei Drittel der Crohn-Patienten nachweisbar ist. Zu der These passt auch, dass M. paratuberculosis bei Rindern, Schafen und Ziegen die Johne´sche Krankheit hervorruft, welche dem Morbus Crohn ähnelt.
Quelle
- Mpofu CM et al.: Microbial Mannan Inhibits Bacterial Killing by Macrophages: A Possible Pathogenic Mechanism for Crohn´s Disease. Gastroenterology 2007; 133 (5): 1487-1498.