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  • 23.06.2010 | Colitis ulcerosa

    Probiotika hilfreich zur Rezidivprophylaxe, weniger zur Induktion einer Remission

    Der Stellenwert von Probiotika in der Therapie von Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) ist bisher unklar. Auch eine aktuelle Meta-Analyse chinesischer Forscher hat den Nutzen von Probiotika aufgrund der Heterogenität der Studien nicht wirklich klären können. Den neuen Daten zufolge helfen Probiotika wenig bei der Induktion einer Remission, scheinen aber sehr wohl einen Effekt in der Rezidivprophylaxe zu haben. Am besten belegt ist dies für Bifidobakterien. 

     

    In vielen Studien ergaben sich bereits Hinweise, dass eine intestinale Dysbacteriose zur Pathogenese bzw. zur Progression einer CU beitragen könnte. Daher könnte die Gabe von Darmbakterien durchaus sinnvoll sein. Probiotika verhindern ein bakterielles Überwachstum, erhalten die Integrität der intestinalen Mucosabarriere und stabilisieren so das Darmmilieu. Studien zum Nutzen von Probiotika brachten bisher allerdings keine klaren Ergebnisse. 

     

    Ausgewertet wurden jetzt die Daten von 13 Studien: In sieben (399 Patienten) wurde die Remissionsrate untersucht, in acht (709 Patienten) die Rezidivrate. Die Studien waren allerdings sehr heterogen, sowohl hinsichtlich der eingesetzten Bakterienstämme (VSL3, E. coli Nissle 1917, Bifidobakterien, Laktobazillen), der Vergleichsgruppe (Placebo oder Standardtherapie) als auch hinsichtlich der Behandlungsgruppe. Wie die Wissenschaftler berichten, war die Remissionsrate bei zusätzlichem Einsatz von Probiotika etwas höher als ohne (68 vs. 60%), jedoch verfehlte die ermittelte relative Erhöhung der Remissionsrate um 35% knapp die statistische Signifikanz. Auch Subgruppen konnten nicht identifiziert werden, die bei der Remissionstherapie signifikant von Probiotika profitierten.