22.01.2010 | Demenz
Sartantherapie scheint vor kognitiven Defiziten zu schützen
Eine Therapie mit Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten ist nach dem Ergebnis einer großen prospektiven Kohortenstudie mit Daten von mehr als 800.000 meist männlichen US-Veteranen im Alter ab 65 Jahren mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit einem verringerten Demenzrisiko und auch einer verringerten Krankheitsprogression verbunden. Im Verlauf des rund vierjährigen Studienzeitraumes war in der Sartangruppe die Demenzinzidenz um 19 Prozent geringer als in der Gruppe, die mit dem ACE-Hemmer Lisinopril behandelt wurde, und um 24 geringer als bei Patienten, die mit anderen Herzkreislauf-Medikamenten wie Betablockern oder Kalzium-Antagonisten behandelt wurden. Bei Patienten, die bei Studienbeginn bereits Morbus Alzheimer hatten, war unter einem Sartan das Risiko, in ein Pflegeheim eingewiesen zu werden, um 49 Prozent und die Mortalität um 17 Prozent verringert. Die Effekte waren dosisabhängig und bei einer Kombinationstherapie mit einem ACE-Hemmer besonders ausgeprägt.
Quelle
- Wolozin B et al.: Use of angiotensin receptor blockers and risk of dementia in a predominantly male population. BMJ 2010; 340: b5465