29.07.2009 | Diabetes mellitus
HbA1c soll Standard-Diagnosetest werden
Die HbA1c-Messung ist als Langzeit-Monitoring bei Diabetikern seit langem etabliert. Nun schlagen Experten der US-amerikanischen, europäischen und internationalen Diabetesgesellschaft (ADA, EASD und IDF) vor, die HbA1c-Messung auch zum Standard-Diagnosetest zu machen. Die Begründung: Das HbA1c gebe die Gesamt-Glukosebelastung und damit das Risiko diabetischer Komplikationen besser wider als sporadische Nüchtern- oder Glukosebelastungs-Tests. Bislang war das HbA1c als Diagnosekriterium abgelehnt worden, weil es als nicht gut genug standardisiert galt - die Ergebnisse der gleichen Probe konnten je nach Labor stark differieren. Die weltweite Standardisierung habe nun aber ausreichende Fortschritte gemacht, meinen die Experten. Sie schlagen als Diagnosegrenze für Diabetes ein HbA1c von 6,5 Prozent vor. Ab 6,0 Prozent sei von einer IGT (Impaired Glucose Tolerance), also einem Prädiabetes auszugehen.
Quelle
- International Expert Committee, Nathan DM et al.: International Expert Committee Report on the Role of the A1C Assay in the Diagnosis of Diabetes. Diabetes Care 2009; 32(7): 1327-1334