21.07.2008 | Fallbeispiel
Seltene Spätfolge eines Schlaganfalls: fremder Akzent
Über eine seltene Spätfolge eines Schlaganfalls bei einer Frau berichten kanadische Neurologen: das Auftreten eines fremden Akzents zwei Jahre nach Insult. Plötzlich sprach die Frau aus dem Süden Ontarios so, als stamme sie aus Neufundland: Statt „that“ sagte sie „dat“, statt „think“ „tink“ und „dog“ sprach sie „dogue“ aus. Die Frau war nach Angaben der Familie nie an der Ostküste gewesen, hatte auch keine Verwandten aus dieser Gegend und nahm selbst die Veränderungen ihrer Sprache gar nicht wahr. Überraschend auch, so die Forscher der Universität Hamilton, dass die Aussprache der Frau sehr klar war und nicht verwaschen wie häufig bei Schlaganfall-Patienten. Ihre Diagnose: fremdes Akzent-Syndrom (FAS) als Spätfolge eines neurologischen Schadens an den Basalganglien.
Quelle
- Naidoo R et al.: A Case of Foreign Accent Syndrome Resulting in Regional Dialect. Can J Neurol Sciences 2008; 35 (3): 360-365