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  • 27.09.2010 | Fallbericht

    Dünndarm-Ileus durch Endoskopiekapsel

    Die Videokapselendoskopie (VKE) gewinnt zunehmend an Bedeutung, etwa zur Abklärung okkulter Blutungen, Malabsorption, Verdacht auf Dünndarmtumoren oder Morbus Crohn. Zu den Risiken der VKE zählt die Retention der 1 mal 2,5 Zentimeter großen Kapsel, die normalerweise nach 10 bis 48 Stunden ausgeschieden wird. Besonders groß ist das Risiko unter anderem bei Darmstrikturen, bei Tumoren oder bei Morbus Crohn. Bei Crohn-Patienten kommt es bei 13 Prozent zur Kapselretention, die meist asymptomatisch ist, aber auch zum Darmverschluss oder zur Perforation führen kann. Kalifornische Forscher berichten über eine 60-jährige Crohn-Patientin, die sich fünf Tage nach Kapselendoskopie mit aufgetriebenem Abdomen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen vorstellte. Im Röntgen zeigte sich ein Dünndarmileus mit Retention der Kapsel im terminalen Ileum. Die Ärzte verabreichten der Patientin Gastrografin und konnten so erreichen, dass die Kapsel die Engstelle passierte. Die Autoren raten dazu, auch bei asymptomatischen Patienten spätestens nach zwei Wochen zu versuchen, die Kapsel endoskopisch oder notfalls operativ zu bergen, wenn Medikamente wie Prokinetika oder Abführmittel nicht greifen. 

    Quelle

    • Boysen M, Ritter M: Small Bowel Obstruction from Capsule Endoscopy. Western J Emerg Med 2010; 11(1): 71-73
    Quelle: Ausgabe 10 / 2010 | Seite 11 | ID 138787