24.02.2010 | Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)
Vorsicht mit Schlafmitteln bei Säurereflux
Die Einnahme von Schlafmitteln kann sich bei Patienten mit GERD negativ auswirken, weil der Schluckreflex bei nächtlichem Säurereflux verzögert ist und der längere Kontakt der Speiseröhre mit Magensäure möglicherweise die Entstehung eines Barrett-Ösophagus sowie von Karzinomen begünstigt. US-Wissenschaftler untersuchten in einer Studie 16 GERD-Patienten und acht Kontrollpersonen, die zur Nacht Placebo oder Zolpidem einnahmen, per ösophagealer pH-Metrie und Polysomnographie. Bei nächtlicher Säureexposition wachten fast 90 Prozent aller Studienteilnehmer auf, wenn sie Placebo erhalten hatten. Unter Zolpidem hingegen wurden 60 Prozent der Refluxepisoden verschlafen. Die Zeit bis zum schützenden Schluckreflex war unter Zolpidem deutlich verlängert, bei Gesunden auf im Mittel 16 Sekunden (Placebo 1,2 Sekunden) und bei GERD-Patienten auf über 360 Sekunden (Placebo 38 Sekunden).
Quelle
- Gagliardi G et al.: Effect of Zolpidem on the Sleep Arousal Response to Nocturnal Esophageal Acid Exposure. Clin Gastroenterol Hepatol 2009; 7: 948