15.08.2007 | Humane Papillomvirus (HPV)-Erkrankungen

STIKO empfiehlt HPV-Impfung für alle 12- bis 17-jährigen Mädchen

Seit Ende 2006 ist in Deutschland der erste Impfstoff zum Schutz vor Gebärmutterhalskrebs und den Vorstufen (zervikale intraepitheliale Neoplasien, ZIN) verfügbar. Inzwischen werden die Kosten der Impfung (rund 450 Euro für drei Impfungen) von zunehmend mehr gesetzlichen Kassen bei Jugendlichen übernommen. Kürzlich hat die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut in Berlin die generelle Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) für alle Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren empfohlen. Damit wird die Impfung in dieser Altersgruppe zur Pflichtleistung der Kassen, wenn der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) dem Votum der STIKO folgt. Die Entscheidung fällt bis zum 30. Juni dieses Jahres. 

Grundimmunisierung mit drei Impfungen

Nach der Empfehlung der Experten sollte die Impfung mit drei Dosen vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein. Die Grundimmunisierung sollte innerhalb von zwölf Monaten erfolgen. Ob und wann eine zusätzliche Boosterung notwendig ist, ist noch unklar. Es konnten stabile Antikörpertiter nach drei Impfdosen für etwa fünf Jahre nachgewiesen werden. 

Frauen im Alter ab 18 Jahren, die keine Impfung gegen HPV erhalten haben, können ebenfalls von der Impfung profitieren, betont die STIKO. Die Entscheidung sollte individuell gefällt werden. Unabhängig vom Impfstatus der Frauen sollten Früherkennungsuntersuchungen auf Zervixkarzinom und ZIN entsprechend der Leitlinien vorgenommen werden, da die Impfung nur vor den HPV-Subtypen 16 und 18 schützt. 

Die STIKO-Empfehlungen ähneln denen der US-amerikanischen Krebsgesellschaft, die ebenfalls kürzlich vorgelegt worden sind. Nach dem Votum der US-Experten sollten alle Mädchen im Alter von 11 und 12 Jahren routinemäßig und bisher nicht-geimpfte Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren ebenfalls geimpft werden. Ein HPV-Test vor der Impfung wird nicht empfohlen.