25.08.2009 | Impfung
STIKO hat neue Impfempfehlungen veröffentlicht
Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) hat ihre Impfempfehlungen aktualisiert. Die umfangreichste Neuerung ist die Empfehlung einer generellen Keuchhusten-Schutzimpfung für Erwachsene. Weitere Änderungen betreffen die Windpocken-Impfempfehlung im Kindesalter - hier wird jetzt generell zu einer zweiten Impfung im Alter von 15 bis 23 Lebensmonaten geraten - und die Pneumokokken-Impfung bei Erwachsenen, bei der nicht mehr generell Wiederholungsimpfungen alle fünf Jahre empfohlen werden. Zudem wurde die so genannte postexpositionelle Meningokokken-Impfung aufgenommen und die Empfehlungen zur Impfung gegen Kinderlähmung präzisiert.
Pertussis ist vor allem für Säuglinge lebensgefährlich. Aber mehr als 70 Prozent aller Erkrankungen treten bei Erwachsenen auf und führen häufig zu wiederholten Arztbesuchen und starken Beeinträchtigungen über mehrere Wochen. Da kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis erhältlich ist, empfiehlt die STIKO, Erwachsene bei der nächsten fälligen Impfung gegen Tetanus und Diphtherie einmalig auch gegen Pertussis zu impfen. Es gibt auch eine Kombinationsimpfung gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Poliomyelitis. „Alle Personen ohne einmalige Auffrischungsimpfung“ sollten eine Polio-Auffrischungsimpfung erhalten, betont die STIKO.
Die Impfung gegen Pneumokokken mit einem so genannten Polysaccharidimpfstoff bei Personen über 60 Jahren wird seit Jahren als Standard-Impfung empfohlen. Bezüglich einer Wiederholungsimpfung im Abstand von fünf Jahren hat die STIKO entschieden, dass sie nur bei bestimmten Indikationen erfolgen sollte: bei angeborenen oder erworbenen Immundefekten und chronischen Nierenkrankheiten. Die HPV (humane Papillomaviren)-Impfung wird weiterhin allen Mädchen im Alter von zwölf bis 17 Jahren empfohlen. Nach Durchsicht aller verfügbaren Literaturdaten ist die Behörde zu dem Schluss gekommen, dass die Impfung wirksam und sicher ist.
Quelle
- Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut/Stand: Juli 2009, Epidemiologisches Bulletin 30/2009
- Begründungen zu den aktuellen Empfehlungen vom Juli 2009, Epidemiologisches Bulletin 31/2009
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