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  • 21.02.2008 | Katheterinterventionen

    Verlängerte Plättchen-Hemmung nach Einsatz eines Drug-Eluting Stents

    Die drei großen amerikanischen Gesellschaften „American College of Cardiology“, „American Heart Association“ und „Society for Cardiovascular Angiography and Interventions“ haben ihre gemeinsamen evidenzbasierten Leitlinien zur perkutanen transluminalen koronaren Angioplastie (PTCA) aktualisiert. Eingearbeitet wurden die Ergebnisse klinischer Studien aus den Jahren 2004 bis 2006, die etwa die Sicherheitsdebatte um den Einsatz von Medikamenten-beschichteten Stents fortführen oder die optimalen Medikamentenschemata vor und nach PCTA untersucht haben. 

    Wichtige Thrombozytenfunktionshemmung

    Eine der wichtigsten Empfehlungen betrifft die Ausweitung der dualen Plättchenhemmung mit ASS und Clopidogrel nach dem Einsetzen eines Medikamenten-beschichteten Stents (Drug-Eluting Stent, DES). Diese sollte mindestens zwölf Monate nach der DES-Implantation fortgeführt werden, sofern kein erhöhtes Blutungsrisiko besteht. Die bisher empfohlene Dauer der Thrombozytenfunktionshemmung lag bei sechs Monaten. Die Therapie sollte jedoch mit den Patienten besprochen werden, um die Compliance über den vollen Zeitraum von zwölf Monaten sicherzustellen, heißt es in den Empfehlungen. Sei zum Beispiel eine Operation geplant, solle bereits bei der PTCA ein unbeschichteter Stent bevorzugt werden. 

     

    In den Leitlinien wird jetzt von einer PCTA abgeraten bei Patienten mit Ein- oder Zweigefäß-Erkrankung und vollständig verschlossener Koronararterie, deren Infarkt 24 Stunden bis 28 Tage zurückliegt, wenn die Patienten hämodynamisch und elektrisch stabil sind, keine Anginabeschwerden haben und diese auch nicht leicht provozierbar sind.  

     

    Neu ist auch die Empfehlung, dass eine Lysebehandlung mit voller Fibrinolytikum-Dosis, die direkt von einer PTCA gefolgt wird, besser vermieden werden sollte. Andere frühzeitige Reperfusionsstrategien könnten jedoch in seltenen Fällen bei niedrigem Blutungsrisiko in Betracht gezogen werden, heißt es – etwa wenn das Katheterlabor nicht innerhalb von 90 Minuten erreicht werden kann. 

    Quelle