01.12.2010 | KHK-Risiko
Genetische Marker verbessern Beurteilung des KHK-Risikos kaum
Es wurden bereits einige genetische Polymorphismen (single nucleotide polymorphisms, SNPs) mit KHK assoziiert. Dennoch ist es noch in weiter Ferne, das individuelle KHK-Risiko anhand eines genetischen Risikoprofils besonders zuverlässig beurteilen zu können. Das legen Daten einer Fall-Kontroll-Studie bei über 3.800 KHK-Patienten und knapp 49.000 Kontrollpersonen sowie einer prospektiven Kohortenstudie mit über 30.000 Teilnehmern nahe. Das genetische KHK-Risiko der Studienteilnehmer wurde mit Hilfe von 13 kürzlich entdeckten, mit KHK assoziierten SNPs beurteilt. Personen mit dem höchsten genetischen Risikoscore hatten ein um zwei Drittel höheres KHK-Risiko als Personen mit dem niedrigsten Score (Quintilen). Dies galt unabhängig vom Vorliegen traditioneller KHK-Risikofaktoren. Aber: Im Vergleich zur Beurteilung des KHK-Risikos allein nach klassischen Kriterien brachte die genetische Risikoeinschätzung kaum einen Zusatznutzen, schreiben die Autoren.
Quelle
- Ripatti S et al.: A multilocus genetic risk score for coronary heart disease: case-control and prospective cohort analyses. The Lancet 2010; 376: 1393-1400