30.08.2010 | KHK-Risiko
Ist die Höhe des HDL-Cholesterins nach erfolgreicher Statintherapie irrelevant?
Laut neuen Daten aus der JUPITER-Studie sagt bei Patienten mit sehr niedrigem LDL-Cholesterin unter Statintherapie die Höhe des HDL-Cholesterins kaum noch etwas über das kardiovaskuläre Risiko aus. Bei den 8.900 Studienteilnehmern mit erhöhtem LDL-Cholesterin und C-reaktivem Protein, die täglich Rosuvastatin 20 mg einnahmen, sank das LDL-Cholesterin auf Werte von im Median 55 mg/dl. Das Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen dieser Patienten war um 44 Prozent niedriger als in der Placebogruppe, bei denen das LDL-Cholesterin im Mittel bei 110 mg/dl lag. In der Interventionsgruppe war jedoch das kardiovaskuläre Risiko bei Patienten mit den höchsten und den niedrigsten HDL-Werten fast gleich. Dagegen korrelierte in der Placebogruppe die Höhe des HDL-Cholesterins invers mit dem KHK-Risiko. Hat das Ergebnis Auswirkungen auf die therapeutische Praxis? Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie warnt in einem Kommentar davor, das Anheben des HDL-Cholesterins als therapeutische Strategie zu vernachlässigen.
Quelle
- Ridker P et al.: HDL cholesterol and residual risk of first cardiovascular events after treatment with potent statin therapy. The Lancet 2010; 376: 333-339