02.12.2008 | Knochengesundheit
US-Gesellschaft empfiehlt bei Kindern Aufnahme von 400 IU Vitamin D täglich
Wegen unzureichender Vitamin-D-Aufnahme mit der Nahrung und geringer Sonnenlichtexposition erkranken in den westlichen Industrienationen nach wie vor Kinder an Rachitis. Die US-amerikanische Academy of Pediatrics hat deshalb ihre Empfehlungen zur Vitamin-D-Supplementation geändert und empfiehlt jetzt eine Aufnahme von 400 Einheiten (IU) am Tag – das Doppelte der bisherigen Dosis.
Da Muttermilch pro Liter nur zwischen 25 und 78 IU Vitamin D enthält, sollte die Supplementation bei Stillkindern bereits an den ersten Lebenstagen beginnen und so lange fortgesetzt werden, bis das Kind täglich mindestens einen Liter Vitamin-D-angereicherte Formula- oder, ab einem Alter von einem Jahr, Vollmilch trinkt. Bei Gewichtsproblemen ist fettreduzierte Milch eine Alternative. Auch Jugendliche sollten zusätzliches Vitamin D erhalten, wenn sie diesen Bedarf nicht durch angereicherte Milch, Cerealien und Eier decken.
Einen noch höheren Supplementationsbedarf können dunkelhäutige Kinder haben (bei denen die Umwandlung in aktives Vitamin D3 in der Haut fünf- bis zehnmal länger dauert), Kinder mit Fett-Malabsorption und solche, die Antikonvulsiva einnehmen müssen, welche über Induktion von Cytochrom P450 die Verstoffwechslung von Vitamin D beschleunigen. Dieser sollte durch Bestimmung der 25-Hydroxy-Vitamin-D-Spiegel im Serum alle drei Monate überwacht werden. Zielwerte sind mindestens 50 nmol/l oder 20 ng/ml. Außerdem sollten Parathormon, Kalzium und Phosphat halbjährlich kontrolliert werden, bis die Spiegel sich normalisiert haben.
Hintergrund
Rachitis ist eine klinische Extremvariante eines Vitamin-D-Mangels im Kindesalter. Der Erkrankungsgipfel liegt zwischen drei und 18 Monaten. Durch die gestörte Mineralisation des wachsenden Knochens entstehen typische Skelettdeformitäten wie O-Beine oder der rachitische Rosenkranz mit Auftreibungen im Bereich der Wachstumsfugen an den Rippen. Ein Vitamin-D-Mangel kann sich auch schon vorher durch Lethargie, Reizbarkeit und eine Neigung zu respiratorischen Infekten bemerkbar machen. Außerdem können Hypokalzämien und Krampfanfälle auftreten. |
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