28.05.2009 | Kontrazeption
Neue Warnhinweise für Depot-Kontrazeptiva mit Norethisteronenantat
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat für Depot-Kontrazeptiva mit dem Wirkstoff Norethisteronenantat Ergänzungen der Produktinformationen zu einem möglicherweise erhöhten Risiko für Brustkrebs und für Knochendichteminderung angeordnet. Hinweise auf einen eventuell tumorfördernden biologischen Effekt von injizierbaren Depotgestagenen ergaben sich bei Frauen, die in den fünf Jahren vor ihrer Brustkrebsdiagnose erstmals die Präparate angewendet hatten. Errechnet wurde ein zweifach erhöhtes Brustkrebsrisiko. Außerdem kann es bei der Anwendung von Norethisteron zu einer Verringerung der Knochendichte und zu einem verminderten Aufbau der Spitzenknochenmasse kommen. Deshalb sollte Norethisteron zur längerfristigen Kontrazeption (länger als zwei Jahre) möglichst nur dann angewendet werden, wenn andere Verhütungsmethoden nicht angezeigt sind. Bei Frauen mit erhöhtem Osteoporoserisiko sollten andere Verhütungsmethoden in Betracht gezogen werden.
Quelle
- Bescheid des BfArM vom 16. April 2009