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  • 27.11.2007 | Malignome des blutbildenden Systems

    Stammzelltransplantation beeinträchtigt das Sexualleben

    Patienten, die wegen einer malignen Erkrankung des blutbildenden Systems eine Hochdosis-Chemotherapie und allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation erhalten, müssen mit länger anhaltenden Problemen in ihrem Geschlechtsleben rechnen. Darüber sollten die Patienten auch unbedingt aufklärt werden, betonen US-Wissenschaftler nach einer Studie bei 161 Patienten im Alter von 22 bis 64 Jahren. Daten der Patienten wurden über fünf Jahre nach Stammzelltransplantationen (SZT) erhoben. 

     

    Die sexuelle Aktivität der Patienten ließ nach der SZT deutlich nach und erreichte nach rund einem halben Jahr einen Tiefpunkt. Nach einem Jahr waren drei Viertel der Männer wieder sexuell aktiv; dagegen waren es bei den Frauen nach zwei Jahren nur 55 Prozent. Fünf Jahre nach der SZT gaben immer noch 46 Prozent der Männer und 80 Prozent der Frauen sexuelle Funktionsstörungen an. Im Vergleich zu Gesunden blieb die sexuelle Aktivität bei beiden Geschlechtern langfristig beeinträchtigt. Etwa ein Fünftel der Frauen nannte mangelndes sexuelles Interesse oder beeinträchtigte Libido, sowohl nach einem halben Jahr als auch noch nach fünf Jahren. Bei den Männern klagten nach einem halben Jahr 14 Prozent und nach fünf Jahren sechs Prozent über verminderte Libido.  

     

    Als organische Ursachen nennen die Forscher in erster Linie Schäden an den Keimdrüsen infolge von Ganzkörperbestrahlungen und Chemotherapien mit Alkylanzien. Zudem können chronische Graft-versus-host-Reaktionen, die bei 65 Prozent der Patienten auftraten, bei Frauen zu vaginalen Gewebeschrumpfungen und bei Männern durch Beeinflussung von Testosteronspiegeln und Schwellkörperarterien zum Libidoverlust und zu Erektionsstörungen führen.