18.12.2009 | Mammographie
Jeder dritte Brustkrebs überdiagnostiziert
Jeder dritte Brustkrebs, der bei einem Mammographie-Screening entdeckt wurde, hätte der Betroffenen zu Lebzeiten keinerlei Probleme bereitet. Das hat eine Analyse des dänischen Cochrane-Centers in Kopenhagen der Daten von Screening-Programmen in verschiedenen Ländern ergeben, meistens bei Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren. Die Überdiagnose und die folgenden Therapien verursachten unnötiges Leid und unnötige Kosten, so die Autoren. Die Daten stammen aus Großbritannien, Schweden sowie Teilen Kanadas, Australiens und Norwegens. Verglichen wurden in den betreffenden Regionen die Inzidenzen von Brustkrebs im Zeitraum von mindestens sieben Jahren vor Beginn bis sieben Jahren nach Ende der vollständigen Implementierung des Mammographie-Screenings. Generell stieg durch das Mammographie-Screening die Brustkrebs-Inzidenz kontinuierlich an. Die Rate überdiagnostizierter invasiver Tumoren wurde auf 35 Prozent geschätzt, unter Einschluss von Carcinomata in situ sogar auf 52 Prozent.
Quelle
- Jorgensen KJ et al.: Overdiagnosis in publicly organised mammography screening programmes. BMJ 2009; 339: b2587