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  • 29.10.2007 | Medikamenteninteraktionen

    Raucher benötigen häufig höhere Medikamentendosierungen

    Bei Rauchern gibt es zahlreiche Interaktionen mit Medikamenten, die über das Cytochrom-P-450-Enzymsystem verstoffwechselt werden. Dies führt dazu, dass die Wirksamkeit einiger Medikamente, – zum Beispiel von Antidepressiva, Antipsychotika oder inhalativen Kortikosteroiden – bei Rauchern deutlich eingeschränkt sein kann, berichtet Dr. Lisa Kroon, klinische Pharmakologin an der Universität von California in San Francisco, in einer Übersichtsarbeit. Auch Kontraindikationen gibt es bekanntlich: So sollen starke Raucherinnen ab 35 Jahren keine oralen Kontrazeptiva einnehmen, weil das Risiko für unerwünschte kardiovaskuläre Wirkungen deutlich erhöht ist. Inhalatives Insulin ist ebenfalls bei Rauchern kontraindiziert, in diesem Fall wegen der deutlich erhöhten Bioverfügbarkeit. 

     

    Ursache für die Medikamenteninteraktionen ist nicht das Nikotin, sondern es sind im Wesentlichen polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH) dafür verantwortlich, die auch zu den Hauptkarzinogenen im Tabakrauch zählen, schreibt Kroon. Diese Inhaltsstoffe können über pharmakokinetische und -dynamische Mechanismen mit bestimmten Medikamenten interagieren. Die meisten klinisch relevanten Interaktionen werden dadurch ausgelöst, dass PAH das hepatische Cytochrom P 450-Enzymsystem induzieren, vor allem CYPP1A2, über das viele Medikamente verstoffwechselt werden.  

     

    Beispiele sind die Antipsychotika Clozapin, Olanzapin und Haloperidol, das SSRI Fluvoxamin, das Antiarrhythmikum Flecainid oder das Beruhigungsmittel Alprazolam, die von Rauchern schneller abgebaut werden und rascher ihre Wirksamkeit verlieren können. Raucher können höhere Dosierungen von Heparin, von Betablockern oder von Opioiden benötigen. Auch das Ansprechen auf inhalative Kortikosteroide ist bei rauchenden Asthmatikern verringert. 

     

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