Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • 25.03.2010 | Meta-Analyse

    Antidepressiva sind Placebos nur bei ausgeprägter Depression überlegen

    Antidepressiva sind die Standardtherapie bei einer „major depression“ und einem Placebo deutlich überlegen, wenn es sich initial um schwer depressive Patienten handelt. Patienten mit leichter oder mäßiger Depression profitieren dagegen nicht nennenswert von der Therapie. Erst ab Werten auf der Hamilton-Depressionsskala (HDRS) von 25 und größer zeigt eine Therapie mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) oder Trizyklika im Vergleich zu Placebo klinisch relevante Vorteile, hat eine Meta-Analyse ergeben. 

     

    US-amerikanische Psychiater haben die Resultate von sechs randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studien bei 718 Patienten mit „major depression“ oder „minor depression“ analysiert. Behandelt wurde mindestens sechs Wochen mit dem SSRI Paroxetin oder dem Trizyklikum Imipramin. Zielparameter war der HDRS-Wert zu Studienende bzw. die Differenz dieses Wertes zwischen Placebo- und Verumgruppe. 

     

    Nach den Richtlinien der Amerikanischen Gesellschaft für Psychiatrie (APA) wurden die Teilnehmer nach ihrem initialen HDRS-Wert in drei Gruppen eingeteilt: milde bis mäßige Depression (HDRS bis 18), schwere Depression (HDRS 19 bis 22), sehr schwere Depression (HDRS 23 und mehr). Für die ersten beiden Gruppen wurde durch Verum selbst ein „kleiner“ Behandlungsvorteil verfehlt. Für die Patienten mit sehr schwerer Depression ergab sich durch Antidepressiva im Vergleich zu Placebo knapp ein „mäßiger“ Behandlungseffekt.