01.12.2010 | Meta-Analyse
Erhöhtes Risiko für hämorrhagische Insulte unter Vitamin E-Supplementation
Die meisten Studien, in denen ein Einfluss von Vitamin E auf die Rate zerebrovaskulärer Erkrankungen untersucht worden ist, sind enttäuschend verlaufen. Auf keinen untersuchten Endpunkt hatte die Supplementation einen positiven Effekt. Daten einer neuen Meta-Analyse von neun Studien mit insgesamt fast 120.000 Teilnehmern legen jetzt nahe, dass eine Vitamin E-Supplementation in puncto Schlaganfall-Inzidenz eher ungünstig sein dürfte. In den Vitamin E-Gruppen war die Häufigkeit hämorrhagischer Schlaganfälle um 22 Prozent erhöht (223 vs. 183 Ereignisse, p=0,045); dagegen war die Rate ischämischer Schlaganfälle um zehn Prozent verringert (884 vs. 983 Ereignisse, p=0,02). Auf die Gesamt-Schlaganfallrate hatte Vitamin E keinen Einfluss. Da hämorrhagische Schlaganfälle in der Regel schwerer verlaufen als ischämische, sollten Vitamin E-Supplemente eher zurückhaltend eingesetzt werden, schreiben die Autoren.
Quelle
- Schürks M et al.: Effects of vitamin E on stroke subtypes: meta-analysis of randomised controlled trials. BMJ 2010; 341:c5702