01.12.2010 | Meta-Analyse
Kortisonspritzen helfen bei Tendopathien nur kurzfristig
Eine Spritzentherapie, sei es mit Kortison oder anderen Substanzen, ist bei Tendopathien nicht der Heilsbringer. Meistens hält die Schmerzlinderung nur kurzfristig an. Die Wirksamkeit von Spritzen variiert auch sehr in Abhängigkeit von der Lokalisation der Tendopathie, so das Ergebnis einer Meta-Analyse der Daten von 41 Studien mit insgesamt fast 3.700 Teilnehmern. Kurzfristig hatten Kortisonspritzen eine gute schmerzlindernde Wirkung - insbesondere bei Patienten mit lateralen Epikondylopathien -, aber mittelfristig (nach 26 Wochen) und langfristig (52 Wochen) wurde sogar eine Unterlegenheit im Vergleich zu keiner Therapie festgestellt. Bei Tendopathien an der Rotatorenmanschette ist sogar ein kurzfristiger Effekt von Kortisoninjektionen unklar. Injektionen anderer Substanzen, vor allem von Hyaluronsäure und Lokalanästhetika, schnitten bei lateralen Epikondylopathien mittel- und langfristig besser ab als Kortison. Generell ist ein spezifisches Übungsprogramm bei Tendopathien vermutlich vielversprechender als eine Spritzentherapie, heißt es in einem Kommentar.
Quelle
- Coombes B et al.: Efficacy and safety of corticosteroid injections and other injections for management of tendinopathy: a systematic review of randomised controlled trials. The Lancet 2010, published online 22 October