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  • 21.06.2007 | Meta-Analyse

    Lifestyle-Veränderungen zur Prophylaxe von Diabetes so effektiv wie Medikamente

    Bei Patienten mit gestörter Glukosetoleranz kann das Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, durch pharmakologische Interventionen ebenso wie durch Lebensstilveränderungen etwa halbiert werden. Körperliche Aktivität und gesunde Ernährung sind zur Diabetes-Prophylaxe mindestens so effektiv wie orale Antidiabetika, so das Ergebnis einer Meta-Analyse. 

     

    Analysiert wurden Daten von 17 Studien mit insgesamt 8.084 Teilnehmern, die eine gestörte Glukosetoleranz aufwiesen. Mit der Studie wurde der Einfluss von Lebensstilinterventionen (Diät und körperliche Aktivität) und der Einfluss von Medikamenten allein oder in Kombination auf die Entwicklung von Diabetes untersucht. Dabei wurden meist die oralen Antidiabetika Acarbose und Metformin eingesetzt; in einer Studie mit adipösen Patienten Orlistat zur Gewichtsreduktion. In einer weiteren Studie wurde das chinesische Phytotherapeutikum Jiangtang Bushen eingesetzt. 

     

    Im Kontrollarm der Untersuchungen entwickelten im Verlauf von fünf Jahren 37 Prozent der Patienten einen Typ-2-Diabetes. Dieses Risiko wurde durch Lebensstilveränderungen um fast 16 Prozentpunkte reduziert, durch orale Antidiabetika um knapp zehn Punkte, durch Orlistat um 18 und durch das chinesische Heilkraut sogar um fast 23 Punkte. Aus diesen Zahlen errechneten die britischen Wissenschaftler von der Universität von Leicester, dass nur etwa sechs Personen erfolgreich ihren Lebensstil ändern müssten, um eine Diabetesmanifestation zu verhindern (Number needed to treat, NNT). Bei oralen Antidiabetika betrug die NNT 10,8. 

     

    Praxistipp

    Angesichts der zu erwartenden Diabetesepidemie – die Zahl von derzeit 170 Millionen Betroffenen soll sich bis zum Jahr 2030 verdoppeln – sollten alle Möglichkeiten der Diabetes-Prävention ausgeschöpft werden. Die mögliche Halbierung des Diabetesrisikos durch Diät und körperliche Aktivität ist ein Erfolg, den Sie bei der Gesundheitsberatung vor allem Ihren Risikopatienten mitteilen sollten. Es bleibt natürlich das große Problem einer langfristig guten Compliance. 

    Quelle