21.07.2010 | Meta-Analyse
Neue Hinweise für erhöhtes Krebsrisiko unter Sartanen
Bereits in der CHARM-Studie im Jahr 2003 wurde unter Candesartan eine leicht erhöhte Krebssterblichkeit beobachtet. Dieser Verdacht wird jetzt durch die Daten einer Meta-Analyse von fünf Studien mit insgesamt mehr als 60.000 Patienten erhärtet, in denen Krebsneuerkrankungen unter Therapie mit Angiotensin-II-Antagonisten erfasst wurden. In den Sartangruppen betrug die Krebsinzidenz 7,2 Prozent im Vergleich zu nur sechs Prozent in den Kontrollgruppen (risk ratio 1,08, p=0,016). Wurden nur die drei Studien berücksichtigt, in denen Krebsneuerkrankungen ein präspezifizierter Endpunkt waren, betrug die Risikoerhöhung sogar elf Prozent (p=0,001). Unter spezifischen soliden Tumorerkrankungen wurde nur für Lungenkrebs ein erhöhtes Risiko gefunden (risk ratio 1,25, p=0,01). Bei der Krebssterblichkeit wurden keine Unterschiede zwischen Sartan- und Kontrollgruppen ermittelt. Die Autoren fordern weitere Untersuchungen.
Quelle
- Sipahi I et al.: Angiotensin-receptor blockade and risk of cancer. The Lancet Oncology 2010; 11(7): 627-636