27.10.2009 | Meta-Analyse
Profitieren Frauen mit Herzinsuffizienz nicht von ICDs?
Wie wichtig geschlechtsspezifische Auswertungen von klinischen Studienergebnissen sind, verdeutlichen Daten einer Meta-Analyse zum Nutzen von implantierbaren Cardioverter-Defibrillatoren (ICDs) bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz. Anders als bei männlichen Patienten wird danach bei Frauen mit schwerer Herzinsuffizienz durch einen ICD die Gesamt-Mortalität nicht verringert. US-Wissenschaftler werteten die gepoolten Daten von fünf klinischen Studien mit insgesamt knapp 5.000 Patienten aus, darunter 934 Frauen. Es waren die gleichen Studien, die zur Zulassung der ICD-Therapie zur Primärprävention des plötzlichen Herztods bei schwerer Herzinsuffizienz geführt hatten (MUSST, MADIT-2, DINIMIT, DEFINITE, SCD-HeFT). Bei Männern wurde durch ICDs die Gesamtmortalität um 22 Prozent verringert, bei Frauen blieb sie unverändert. Weitere Studien seien nötig, um die Ergebnisse zu erklären, so die Autoren.
Quelle
- Ghanbari H et al.: Effectiveness of Implantable Cardioverter-Defibrillators for the Primary Prevention of Sudden Cardiac Death in Women With Advanced Heart Failure. Arch Intern Med 2009; 169 (16): 1500-1506