22.01.2010 | Meta-Analyse
Standardtherapien bei Rückenschmerzen meist nur mäßig wirksam
Unspezifische akute und chronische Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten und kostspieligsten Erkrankungen. Den gängigen Therapieverfahren lässt sich allerdings keine starke analgetische Wirksamkeit bescheinigen, trotz ihrer Empfehlung durch Fachgesellschaften. Die Effekte sind meist nur schwach bis mäßig ausgeprägt, so das Ergebnis einer Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten randomisierten Studien zur Rückenschmerztherapie.
Australische Gesundheitsforscher wählten 76 Studien zu 34 Therapieformen aus, die strengen Anforderungen an das Studienprotokoll genügten. Die meisten - und mit oft mehreren hundert Teilnehmern größten - Studien zu medikamentösen Strategien befassten sich mit der Wirkung von Muskelrelaxanzien, nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) sowie Analgetika, Antidepressiva und Phytotherapeutika; bei nicht-medikamentösen Verfahren standen physikalische Verfahren und Akupunkturtechniken im Vordergrund.
Nur in etwa der Hälfte der ausgewerteten Studien wurde überhaupt ein statistisch signifikanter Vorteil für eine aktive Behandlung gefunden. Die meisten Verfahren inklusive der Klassiker wie Muskelrelaxanzien, NSAR, Massagetechniken, Rückenschule und Physiotherapie waren bestenfalls schwach bis mäßig wirksam; das bedeutete eine Verbesserung der Rückenschmerzen um bis zu 20 Punkten auf einer Analogskala von 0 bis 100 Punkten - im Vergleich zu Placebo. Die Ergebnisse der verschiedenen Therapieverfahren waren bei akuten oder chronischen Rückenschmerzen nicht wesentlich unterschiedlich, wie beispielhaft für zwei medikamentöse (NSAR, Muskelrelaxanzien) und zwei nicht-medikamentöse Verfahren (TENS, Spinalmanipulation) ermittelt wurde.
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