21.02.2008 | Meta-Analysen

Kein Zweifel mehr an der Wirksamkeit von Statinen bei Älteren und Diabetikern

Bei Älteren und bei Diabetikern schnitten Statine in einigen Studien ungünstig ab. Nun liegen aktuelle Daten von zwei neuen Meta-Analysen vor: Danach können diese Patienten von der Verordnung eines Statins ganz erheblich profitieren.  

Die Analyse von neun Sekundärpräventionsstudien mit 19.569 Personen zwischen 65 und 82 Jahren ergab: Die Statintherapie senkt nicht nur das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse, sondern auch die Gesamtmortalität signifikant. Die Sterberate in der Statingruppe im Verlauf von fünf Jahren betrug 15,6 Prozent im Vergleich zu 18,7 Prozent in der Placebo-Gruppe – eine relative Risikoreduktion um 22 Prozent. Die KHK-Sterblichkeit wurde um 30 Prozent, das Risiko für einen nicht-tödlichen Herzinfarkt um 26 und für einen Schlaganfall um 25 Prozent gesenkt. Zudem waren 30 Prozent weniger Revaskularisierungen nötig. Die Autoren berechnen daraus eine Number Needed to Treat (NNT) von 28, um einen Todesfall zu verhindern. 

Ähnlich positiv ist das Ergebnis der zweiten Meta-Analyse, bei der 14 randomisierte Studien der Primär- und Sekundärprävention mit insgesamt 18.686 Diabetikern und 71.370 Nicht-Diabetikern ausgewertet wurden. Eine Senkung des LDL-Cholesterins um 39 mg/dl (1 mmol/l) reduzierte das Sterberisiko bei Diabetikern um neun und bei Nicht-Diabetikern um 13 Prozent. Vaskulär bedingte Todesfälle nahmen bei Diabetikern um 13 Prozent ab. Auch hier berechneten die Autoren eine NNT: Wer 24 Diabetiker fünf Jahre mit einem Statin behandelt, verhindert dadurch ein schweres vaskuläres Ereignis. 

Praxistipp

„Bei jedem Diabetiker mit hohem vaskulärem Risiko sollte eine Statintherapie erwogen werden“, kommentieren Wissenschaftler der Universität Oxford das Ergebnis ihrer Metaanalyse. In der Sekundärprävention gilt dies zweifellos für jeden Diabetiker, wenn der in den USA empfohlene LDL-Cholesterin-Zielwert unter 70 mg/dl erreicht werden soll.