27.10.2008 | Prävention
Erhöhtes KHK-Risiko durch Bisphenol A?
Personen, die mit der in Kunststoffen verwendeten Chemikalie Bisphenol A (BPA) höher belastet sind, scheinen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Typ-2-Diabetes zu haben. Darauf weisen Daten der US-amerikanischen Bevölkerungsstudie NHANES erstmals hin. Bei rund 1.500 Personen wurden die BPA-Spiegel im Urin gemessen: Personen aus der Quartile mit den höchsten BPA-Werten hatten ein 2,9-fach höheres Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und ein 2,4-fach höheres Diabetesrisiko im Vergleich zu Personen aus der Quartile mit den niedrigsten Werten. In der Gruppe mit hohen BPA-Werten wurden auch häufige Erhöhungen der Leberenzyme festgestellt. Bisphenol A ist in Verpackungen und Getränkeflaschen allgegenwärtig. In einer Reaktion auf die Studie sieht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) keine Gesundheitsgefährdung, solange die von der EU festgelegte „tolerierbare tägliche Aufnahmemenge von 0,05 mg pro Kilogramm Körpergewicht“ nicht überschritten wird. US-Experten wollen die Exposition mit der Chemikalie langfristig verringern (siehe auch Seite 17).
Quelle
- Lang IA et al.: Association of Urinary Bisphenol A Concentration With Medical Disorders and Laboratory Abnormalities in Adults. JAMA 2008; 300: 1303-1310