01.12.2010 | Prostatakrebsvorsorge
Bei niedrigem Ausgangs-PSA-Wert sind weitere Tests wohl überflüssig
Männer zwischen 55 und 74 Jahren, bei denen ein erster Test auf Prostata-spezifisches Antigen (PSA) sehr niedrige Serumwerte zwischen Null und 1,9 ng/ml ergaben, dürften kaum von weiteren PSA-Tests profitieren. Das ist das Fazit von Screeningdaten bei fast 44.000 Männern der ERSPC-Studie in den Niederlanden, Schweden und Finnland sowie weiteren 42.500 Männer derselben Altersgruppe aus Nordirland. Die Studienteilnehmer, bei denen zwischen 1993 und 1999 PSA-Tests vorgenommen worden waren, wurden bis 2006 weiter beobachtet. 24.642 Männer mit sehr niedrigen PSA-Werten müssten gescreent und 724 Männer mit einem diagnostizierten Prostatakarzinom behandelt werden, um einen Prostatakrebs-bedingten Todesfall zu verhindern. Ganz anders sieht die Bilanz aus bei Männern mit hohen PSA-Spiegeln zwischen zehn und zwanzig ng/ml. Hier müssen nur 133 Männer gescreent und 60 Personen mit Prostatakrebs behandelt werden, um ein Leben zu retten.
Quelle
- van Leeuwen P et al.: Balancing the harms and benefits of early detection of prostate cancer. Cancer 2010; 116(20): 4857-4865