28.05.2009 | Prostatakrebsvorsorge

US-Fachgesellschaft plädiert für individuelles PSA-Screening ab 40

Die amerikanische urologische Fachgesellschaft (AUA) hat auf ihrer Jahrestagung Ende April in Chicago ein neues Konsensuspapier zum PSA-Screening zur Prostatakrebs-Früherkennung vorgestellt. Erste Messungen des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) werden Männern jetzt bereits ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. Anders als bisher wird in dem neuen Algorithmus kein Schwellenwert für eine Biopsie genannt.  

Liegt der PSA-Level eines 40-Jährigen oberhalb des Medians, ist das Prostatakarzinomrisiko deutlich erhöht - deshalb wurde das Alter für einen ersten PSA-Test gesenkt, erklärte Dr. Peter Carroll aus San Francisco. Wann eine Biopsie erfolgt, sollte individuell entschieden werden und vom Spiegel des freien und Gesamt-PSA, der PSA-Dichte und der Zunahme des PSA im zeitlichen Verlauf abhängig gemacht werden, außerdem von Alter, ethnischer Zugehörigkeit, Familienanamnese, dem Ergebnis früherer Biopsien und von Komorbiditäten. Nicht bei allen Patienten mit Prostatakrebs ist eine Therapie nötig und nicht alle Karzinome sind lebensbedrohlich, betont die AUA. Mit den Betroffenen sollte gegebenenfalls besprochen werden, wann mit einer aktiven Therapie begonnen wird. 

Das Ansprechen der Patienten auf eine lokale Therapie sollte anhand des PSA-Wertes kontrolliert werden. Regelmäßige PSA-Messungen sind außerdem erforderlich, um frühzeitig Rezidive zu diagnostizieren. Bei asymptomatischen Männern mit lokalem Prostatakarzinom kann nach Empfehlung der AUA auf routinemäßige Skelettszintigraphien verzichtet werden, wenn die PSA-Spiegel unter 20 ng/ml liegen. Eine Lymphknotendissektion ist bei Patienten mit klinisch lokalisiertem Prostatakarzinom unnötig, wenn der PSA-Spiegel unter 10 ng/ml liegt und der Gleason-Score höchstens sechs beträgt.  

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