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  • 31.05.2010 | Psoriasis-Arthritis

    Neue Therapie-Leitlinien berücksichtigen sämtliche Manifestationen

    Die Psoriasis-Arthritis (PsA) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die ähnlich wie die Rheumatoide Arthritis (RA) die Gelenke zerstören und zu Behinderungen führen kann. Die Therapie orientiert sich entsprechend an den Maßnahmen bei RA und, wegen des bei PsA häufig beobachteten Wirbelsäulenbefalls, zusätzlich an den Therapieoptionen bei Spondylarthritiden (SpA). Ganz gerecht wird dies der Erkrankung jedoch nicht. So wirken etwa traditionelle krankheitsmodifizierende Substanzen (DMARDs) bei PsA weniger gut als bei RA. Zudem ist nicht belegt, dass sie das radiologische Fortschreiten der PsA verhindern. Hemmstoffe des proinflammatorischen Zytokins Tumor-Nekrosefaktor (TNF)-alpha lindern die Symptome und halten die Gelenkzerstörung auf, sind aber teuer und nicht für alle Patienten verfügbar.  

    In bisherigen Leitlinien, mit dem Ziel, die PsA-Behandlung zu standardisieren, standen jeweils nur einzelne Aspekte der Erkrankung im Vordergrund. Aus diesem Grund hat die Expertengruppe GRAPPA (Group of Research and Assessment of Psoriasis and Psoriatic Arthritis) - eine internationale Gruppe von Rheumatologen, Dermatologen und Methodologen - eine neue Leitlinie erstellt, in die sämtliche Manifestationen der PsA eingehen. Hierzu zählen neben der Entzündung von peripheren Gelenken und Wirbelsäule auch Enthesitis, Daktylitis sowie der Haut- und Nagelbefall durch die zugrundeliegende Hauterkrankung. 

    Krankeitsverlauf variiert erheblich

    Ein bis drei Prozent der Bevölkerung leiden unter einer Psoriasis, etwa ein Drittel von ihnen, Frauen und Männer gleichermaßen, entwickeln eine PsA. Da etwa die Hälfte der Patienten einen Befall von Wirbelsäule oder Iliosacralgelenken hat und auch extraartikuläre Strukturen wie Sehnenansätze entzündet sein können, zählt die Erkrankung zu den SpA. Der Rheumafaktor ist in der Regel negativ, eine Assoziation mit HLA B27 kommt vor. Der Krankheitsverlauf ist variabel. 40 bis 60 Prozent der Patienten entwickeln Erosionen und Gelenkdeformitäten. Risikofaktoren für eine Progression sind ein polyartikulärer Gelenkbefall und eine ausgedehnte Entzündung. 

     

    Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) lindern die Symptome, verhindern aber nicht die Gelenkschäden. Die DMARDs Sulfasalazin, Leflunomid und Ciclosporin A können zwar die Symptome einigermaßen bessern, ein Aufhalten der Gelenkzerstörung konnte aber bislang nicht nachgewiesen werden. Dasselbe gilt für Methotrexat, das bei RA Goldstandard ist, bei PsA aber noch weniger zur Symptomkontrolle beiträgt als die anderen DMARDs. Einen Einfluss auf den radiologischen Progress haben erwiesenermaßen nur die TNF-alpha-Blocker, die zudem nicht nur gut auf die Entzündungen am Bewegungsapparat wirken, sondern auch auf die der Haut.