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  • 29.10.2007 | Schilddrüsendysfunktion

    Hypothyreose im Alter wird oft erst spät erkannt

    Eine Schilddrüsenunterfunktion wird bei vielen Patienten – vor allem älteren – erst mit großer Verzögerung erkannt, berichtete Prof. Dr. Rainer Hehrmann aus Stuttgart während der Konferenz „Schilddrüse 2007“ in Heidelberg. Sein Rat: Bei auffälligen Symptomen, etwa Erschöpfungszustände und Müdigkeit, fahler Hautfarbe oder teigigen Schwellungen im Gesicht, sollte frühzeitig eine Schilddrüsendysfunktion abgeklärt und eine Hormondiagnostik veranlasst werden. „Ein TSH-Wert im mittleren Normalbereich schließt eine Funktionsstörung zu 99 Prozent aus.“  

     

    Bei der Hypothyreose ist typischerweise die Thyroxin (T4)-Konzentration erniedrigt; die Trijodthyronin-Spiegel (T3) können – vor allem in Regionen mit starkem Jodmangel – noch im unteren Normbereich liegen. Die TSH (Thyrotropin)-Spiegel sind aber in jedem Fall erhöht, auch bei subklinischer Hypothyreose, betonte Prof. Hehrmann. 

    Physiologisches Altern ist wichtigste Differentialdiagnose

    Die Symptome einer manifesten Hypothyreose sind vielfältig: Verlangsamung der mentalen und intellektuellen Funktionen, Obstipation, Muskelschwäche, Frieren und Kälteintoleranz, Bradykardie, Abnahme von Libido und Potenz. Im Kindesalter können jedoch klassische Symptome fehlen, warnte Prof. Hehrmann, und auch im Alter zeigen sich oft nur wenige Symptome, die schleichend beginnen und langsam progredient sind. Zudem haben die Veränderungen Ähnlichkeiten mit dem natürlichen Alterungsprozess. „Die wichtigste Differentialdiagnose der Hypothyreose des Erwachsenen ist das physiologische Altern.“ 

    Unter Therapie kehrt Vitalität schnell zurück

    Früherkennung und Therapie sind bei Hypothyreose wichtig, da die Stoffwechselerkrankung auch mit Erkrankungen assoziiert ist, die die Prognose beeinflussen: Hypertonie, Hyperlipidämie, KHK und obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom. Als Standardtherapie hat sich die Behandlung mit synthetischen reinen T4-Präparaten durchgesetzt, sagte Prof. Hehrmann. Die Behandlung sei eine dankbare Aufgabe, da die Patienten schnell ihre alte Vitalität zurückgewännen.  

     

    Quelle