30.06.2009 | Schlaganfall
Depressionen nach Schlaganfall werden unterschätzt
Mehr als jeder dritte Patient nach einem Schlaganfall entwickelt nach dem Ergebnis einer deutschen Studie Depressionen, die häufig nicht adäquat behandelt werden. Nur etwa ein Drittel der Patienten mit schweren Depressionen erhielt eine medikamentöse antidepressive Therapie. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 303 Apoplex-Patienten bis zu vier Jahre nach dem Akutereignis. Die Studie verdeutlicht auch, dass die Schlaganfallnachsorge vor allem in der Hand von Hausärzten liegt: 78 Prozent der Befragten wurden von ihren Hausärzten betreut, nur relativ wenige von Neurologen. Patienten mit mittelschweren bis schweren Depressionen, die vom Hausarzt betreut wurden, erhielten nur zu 19 Prozent Antidepressiva, von Neurologen betreute zu 57 Prozent. Hausärzte verschrieben überwiegend trizyklische Antidepressiva, Neurologen vor allem moderne selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.
Quelle
- Nolte CH et al.: Schlaganfallnachsorge wird von Hausärzten erbracht. Nervenheilkunde 2009; 28 (3): 135-137
- schattauer.de/index.php?id=2237&L=0%22%20onfocus%3D%22blurLink%28this%29%3B&no_cache=1&artikel=24510