23.06.2010 | Schwangerschaft
Wie riskant sind Antidepressiva in der Schwangerschaft?
Laut dem Ergebnis einer kanadischen Fall-Kontroll-Studie sollten Antidepressiva bei schwangeren Frauen besonders zurückhaltend eingesetzt werden. Denn das Risiko für eine Fehlgeburt ist bei einer Monotherapie bis zu zweifach höher, bei Einsatz verschiedener Antidepressiva sogar mehr als dreifach höher als bei Schwangeren, die keine Antidepressiva einnehmen. Sowohl für selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) als auch Serotonin-Norepinephrin-Wiederaufnahmehemmer (insbesondere Paroxetin und Venlaxafin) wurden deutliche Risikoerhöhungen für eine Fehlgeburt ermittelt. In der Studie wurden Daten von mehr als 5.000 Frauen mit einer Fehlgeburt mit einer Kontrollgruppe verglichen. 5,5 Prozent der Frauen mit einer Fehlgeburt hatten während der Schwangerschaft mindestens einmal Antidepressiva verschrieben bekommen; in der Kontrollgruppe betrug der Anteil nur 2,7 Prozent.
Quelle
- Bérard A et al.: Use of antidepressants during pregnancy and the risk of spontaneous abortion. CMAJ 2010, published online 31 May