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  • 21.06.2007 | Tiefe Venenthrombose

    Dreimonatige Antikoagulation in der Regel ausreichend

    Wenn Patienten eine tiefe Venenthrombose oder Lungenembolie erleiden, stellt sich oft die Frage, wie lange die Antikoagulation fortgeführt werden sollte. Einer neuen britischen Studie zufolge ist es in der Regel nicht notwendig – sofern keine Risikofaktoren fortbestehen –, die Behandlung von drei auf sechs Monate zu verlängern. Der Vorteil wäre allenfalls gering und würde mit einem erhöhten Blutungsrisiko erkauft.  

     

    Die Wissenschaftler verglichen in einer über ein Jahr laufenden pros­pektiven Multizenterstudie 369 Patienten, die drei Monate Warfarin erhielten, mit 380 Patienten, welche über sechs Monate antikoaguliert wurden. Die Ziel-INR lag bei 2,0 bis 3,5. Die Gesamt-Rezidivraten unterschieden sich zwischen beiden Gruppen während und nach der Behandlung nicht: Je acht Prozent erlitten erneut eine Thrombose oder eine Lungenembolie. In der Gruppe mit dreimonatiger Behandlungsdauer starben zwei und in der mit sechs Monaten Therapie drei Patienten aufgrund von Thrombosen. Nach Behandlungsende gab es in der Drei-Monats-Gruppe im Verlauf der Studie 23 und in der Sechs-Monats-Gruppe 16 nicht-tödliche Rezidive.  

     

    Bei den Blutungskomplikationen hingegen gab es Unterschiede: Unter sechsmonatiger Behandlung erlitten acht Patienten eine schwere Blutung, bei dreimonatiger Behandlung keiner. Nimmt man unzureichenden Behandlungserfolg, Rezidive und Blutungskomplikationen zusammen, ergibt sich letztlich kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen.  

     

    Praxistipp

    Es spricht nichts dafür, die Antikoagulation über drei Monate hinaus fortzusetzen, es sei denn, es bestehen weitere Risikofaktoren wie schwere Thrombophilie, Krebserkrankungen oder es ereignen sich wiederholt Thrombembolien ohne erkennbaren Auslöser. Dann empfiehlt sich eine Dauertherapie. Sie könne auch bei schwerem postthrombotischen Syndrom erwogen werden und gegebenenfalls bei starken Wunsch eines Patienten, sein Risiko durch Fortsetzen der Antikoagulation zu minimieren, so kanadische Wissenschaftler in einem Kommentar zur Studie. 

    Quelle