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  • 23.01.2008 | Typ 2-Diabetes

    Aktualisierte Diabetes-Leitlinien: Fokus auf der Sicherheit der Glitazone

    Die Diskussion zur Sicherheit der Glitazone hat die US-amerikanische und die europäische Diabetesgesellschaft veranlasst, ihr Konsensus-Statement zur Behandlung bei Typ-2-Diabetes zu ändern. In der überarbeiteten Fassung sind die neuen Sicherheitsdaten berücksichtigt, doch sind Glitazone weiter als Option der zweiten Behandlungsstufe aufgeführt. Als Begründung wird vor allem das niedrige mit diesen Substanzen assoziierte Hypoglykämie-Risiko genannt. Allerdings raten die Autoren bei Patienten mit erhöhtem Herzinsuffizienzrisiko sowie mit kardiovaskulärer Vorerkrankung zu erhöhter Vorsicht bei der Verordnung. Eine weitere Neuerung: Mit Sitagliptin hat der erste DPP (Dipeptidyl-Peptidase)-4-Hemmstoff Aufnahme in den Therapie-Algorithmus gefunden.  

     

    „Neue Informationen weisen auf ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte unter Glitazonen, insbesondere Rosiglitazon, hin“, schreiben die Autoren. Sie nehmen dabei Bezug auf die oft zitierte Metaanalyse von Prof. Stephen Nissen, Cleveland-Klinik, Ohio. Dieser hatte in der gemeinsamen Auswertung von 42 Rosiglitazon-Studien ein um 43 Prozent erhöhtes Infarktrisiko im Vergleich zu Plazebo oder anderen Antidiabetika ermittelt. Eine ähnliche Metaanalyse für Pioglitazon hat dagegen ein reduziertes Infarktrisiko unter diesem Glitazon ergeben.  

     

    Unterstützt werden die Hinweise auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko unter Rosiglitazon auch durch eine retrospektive Auswertung kanadischer Daten: In einer Stichprobe von 159.026 älteren Typ 2-Diabetikern wurde das Infarktrisiko unter oralen Antidiabetika über 3,8 Jahre verglichen. Auch hier zeigte sich bei den mit Rosiglitazon Behandelten ein um 40 Prozent erhöhtes Herzinfarktrisiko.