29.07.2009 | Typ-2-Diabetes
Rosiglitazon weiter unter Infarktverdacht
Der Insulinsensitizer Rosiglitazon steht seit längerem unter Verdacht, das Herzinfarktrisiko zu erhöhen. Mehr Klarheit dazu erhoffte man sich von der Endpunkt-Studie RECORD. Diese ist nun publiziert. Doch die Ergebnisse hinsichtlich des Infarktrisikos sind auch nach Ansicht der Autoren weiterhin „inconclusive“, also nicht beweiskräftig. Insgesamt 4.447 Typ-2-Diabetiker waren über im Mittel 5,5 Jahre mit Rosiglitazon plus Metformin bzw. Sulfonylharnstoff oder einer Metformin/Sulfonylharnstoff-Kombination behandelt worden. In der Rosiglitazon-Gruppe traten 14 Prozent mehr Infarkte auf - doch war diese Erhöhung im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht signifikant. Insgesamt waren kardiovaskulär bedingte Todesfälle oder Hospitalisierungen, der primäre Studienendpunkt, unter Rosiglitazon nicht häufiger. Es bestätigten sich aber die bekannten Nebenwirkungen des Wirkstoffs: Das Herzinsuffizienzrisisko war signifikant erhöht, Frakturen traten, vor allem bei Frauen, gehäuft auf, die Rosiglitazon-Behandelten nahmen um rund vier Kilogramm mehr zu und brauchten öfter ein Statin, weil ihr LDL-Cholesterin zu hoch war.
Quelle
- Home PD et al.: Rosiglitazone evaluated for cardiovascular outcomes in oral agent combination therapy for type 2 diabetes (RECORD): a multicentre, randomised, open-label trial. Lancet 2009; 373(9681): 2125-2135