24.02.2010 | US-Konsensus
Infektion ist häufige Hyperglykämie-Ursache
In „Diabetes Care“, der Zeitschrift der American Diabetes Association (ADA) ist ein aktuelles Consensus-Statement zu hyperglykämischen Krisen bei Erwachsenen mit Diabetes erschienen. Es umfasst die diabetische Ketoazidose (DKA), die vor allem bei Typ-1-Diabetikern vorkommt, und das hyperosmolare Dehydrationssyndrom (HHS), das eher für Typ-2-Diabetiker typisch ist. Beide Formen der Stoffwechselentgleisung können unbehandelt zum Koma führen.
Diagnostik und Einteilung des Schweregrades erfolgen anhand des arteriellen pH-Wertes (7,25?-?7,3 für die milde; 7,24?-?7,0 für die moderate und <?7,0 für die schwere DKA) und des Serum-Bicarbonates (15?-?18; 10?-?<15 sowie <?10?mEq/l) bei einer Plasmaglukose > 250?mg/dl. Beim HHS liegt die Plasmaglukose >?600?mg/dl, der arterielle pH-Wert ist normal (>??7,3) und das Serum-Bicarbonat beträgt über 18 mEq/l. Beim DKA sind Serum- und Urinketone definitionsgemäß positiv. Für das HHS sind starker Flüssigkeitsverlust und eine hohe effektive Serumosmolalität (>?320 mOsm/kg) charakteristisch.
Bei der DKA ist ein Hormon-Ungleichgewicht - wenig Insulin bei erhöhten gegenregulatorischen Hormonen - die pathophysiologische Ursache. Dies bedingt die Hyperglykämie sowie erhöhte Konzentrationen an freien Fettsäuren, deren Oxidation in der Leber die Keton-Spiegel steigen lässt und die metabolische Azidose verursacht. Neue Forschungen zeigen, dass auch proinflammatorische Zytokine stark erhöht sind. Beim HHS besteht ein relativer Insulinmangel. Zwar ist die Glukoseverwertung eingeschränkt, doch reichen die endogenen Insulinspiegel, um Lipolyse und Ketogenese zu verhindern.
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