24.11.2015 · Article · Antibiotikaresistenz

Modellrechnung: Deutliche Zunahme von Todesfällen bei steigender Antibiotikaresistenz

| Eine weitere Zunahme von Antibiotikaresistenzen hat laut einer Modellrechnung in den USA das Potenzial, Wirksamkeit und Sicherheit operativer Eingriffe und immunsuppressiver Chemotherapien bei Tumorpatienten erheblich zu beeinträchtigen. Die Autoren untersuchten in einer Meta-Analyse von Studien aus den Jahren 1968 bis 2011 die Effizienz einer Antibiotika-Prophylaxe zur Vorbeugung von Infektionen und infektbedingten Todesfällen bei Patienten nach häufigen operativen Eingriffen oder unter Chemotherapie. Danach sind bereits 39 % (nach Sectio) bis 51 % (nach transrektaler Prostatabiopsie) der Bakterien, die chirurgische Wundinfektionen auslösen, und 27 % der Auslöser von Infektionen bei Tumorpatienten gegen Standardantibiotika resistent. Würde die Effizienz der Antibiotikaprophylaxe künftig um weitere 10 % oder 30 % zunehmen, sei in den USA jährlich mit 40.000 bzw. 120.000 zusätzlichen Infektionen bei OP- und Tumorpatienten zu rechnen und mit 2.100 bzw. 6.300 zusätzlichen infektbedingten Todesfällen. Die weitere Zunahme von Antibiotikaresistenzen müsse durch Schulungen und gezielteren Einsatz der Substanzen verhindert werden, so Joshua Wolf aus Memphis im Editorial. |