· Fachbeitrag · Antibiotikatherapie
Verwirrendes zu Makroliden: Clarithromycin fürs Herz riskant, Azithromycin doch nicht
Bedenken, dass Makrolide die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität erhöhen könnten, gibt es schon seit längerem. Zwei britische Analysen der Daten von 1.340 Patienten mit akuter COPD-Exazerbation sowie von 1.630 Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie bestätigen das kardiovaskuläre Risiko von Clarithromycin. Patienten, die mit dem Makrolid behandelt worden waren, hatten im Folgejahr ein um 50 % bzw. 70 % erhöhtes Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis. Keine Risikoerhöhungen wurden für Beta-Laktam-Antibiotika oder Doxycyclin gefunden.
Als überraschend sind deshalb die Ergebnisse dänischer Forscher zu Azithromycin zu werten. Auch dieses Makrolid wurde in früheren Studien mit einem erhöhten kardialen Risiko in Verbindung gebracht. Registerdaten zu mehr als einer Million Azithromycin-Verordnungen bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren haben eine Erhöhung der kardiovaskulären Mortalität aber nur im Vergleich zu Placebo bestätigt (HR 2,85), nicht aber im Vergleich zu Penicillin (7,4 Millionen Verordnungen). Das Fazit der Autoren: Azithromycin sei auch in kardiovaskulärer Hinsicht sicher, zumindest in der Allgemeinbevölkerung jüngerer und mittelalter Erwachsener. Die erhöhte Sterblichkeit im Vergleich zu Placebo führen sie auf die Folgen der Infektion zurück.
Quellen
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