25.08.2016 · Fachbeitrag · HIV-Infektion

Frühzeitige ART ‒ möglicher Weg zur Elimination von HIV?

Durch frühzeitigen Beginn einer antiretroviralen Therapie (ART) kann das Risiko einer HIV-Transmission an Sexualpartner minimiert werden. Das unterstreichen die kürzlich veröffentlichten Langzeitdaten der HIV Prevention Trials Network (HPTN)-Studie 052 mit insgesamt mehr als 1.700 Paaren aus Afrika, Thailand, Brasilien und den USA, von denen jeweils eine Person bei Studienbeginn im Jahr 2005 mit HIV infiziert war. Es wurde während des weiteren Follow-up von mehr als fünf Jahren keine Infektion mit dem gleichen HIV-1-Stamm wie beim Indexpartner beobachtet, wenn die Infektion durch eine ART stabil unterdrückt worden war, schreiben die Autoren. Im Vergleich zur Gruppe von Patienten, bei denen mit der ART erst verzögert begonnen worden war (Abfall der CD4+-Zellen < 250 Zellen/ml) war bei frühzeitigem Einsatz der ART (350-500 Zellen/ml) die Rate von HIV-1-Transmissionen auf den Partner um 93 % verringert. Die Rate von Neuinfektionen lag in der Studie bei 0,9 % pro Jahr. Laut dänischen Daten kann durch eine frühzeitige ART das Risiko einer Transmission sogar fast eliminiert werden, definiert als eine Neuinfektion pro Jahr pro 1.000 Männern, die Sex mit Männern haben. Die Inzidenz von Neuinfektionen lag im Jahr 2013 im Median bei 1,4.

Quellen

• Cohen MS et al.: Antiretroviral Therapy for the Prevention of HIV-1 Transmission. N Eng J Med 2016, published online July 18